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Normen, Technik, Wissenswertes

3. Normen, Technik, WissenswertesSie haben sich entschlossen eine Deckenheizung zu nutzen? Gegebenenfalls sogar mit Kühlfunktion?

Damit haben Sie sich für ein zukunftssicheres System entschieden, das neben Vorteilen wie Behaglichkeit und Hygieneaspekten auch hervorragend mit regenerativen Energien korrespondiert.

Bei der Planung und Auslegung von Flächenheizsystemen gibt es Normen und technische Hinweise zu beachten, auf die wir hier eingehen möchten.

Zunächst erläutern wir einige Fachbegriffe, die im Kontext mit Kühl- und Heizdeckensystemen auftauchen, stellen die unterschiedlichen Systemarten vor und verweisen dann auf unsere Richtlinien, aus denen Sie die für Ihr Projekt passende auswählen können.

Bei weiteren Fragen nutzen Sie gern die Suchfunktion der Seite oder kontaktieren Sie die BVF-Geschäftsstelle.

Eine Kondensatbildung wird bei Kühldecken von vornherein ausgeschlossen. Dazu wird die Oberflächentemperatur der Rohre oder Rohrregister grundsätzlich und ständig oberhalb des Taupunktes gehalten. Alle Flächenheiz- und Kühlsysteme haben dazu eine Taupunktüberwachung oder sogar eine taupunktgeführte Vorlauftemperaturreglung.

Auch bei der Einbettung der Heizungsrohre oder Rohrregister in hygroskopische Materialien wie Lehm ist eine taupunktgeführte Reglung oder eine Taupunktüberwachung erforderlich. Die Vorlauftemperatur kann dann ggf. auf eine konkrete begrenzte Taupunktunterschreitung eingestellt werden, Diese hygroskopischen Materialien sind  besonders für sehr feuchte Regionen von Vorteil.

Kühl- und Heizdeckensysteme erfreuen sich auch deshalb steigender Beliebtheit, da Vorteile unter anderem auch auf der Hygiene- und Wartungsseite zu finden sind. Kühl- und Heizdecken sind im Prinzip wartungsfrei. Derartige Systeme behalten ihre Gebrauchstauglichkeitseigenschaft durch das Funktionsprinzip der stillen Kühlung/stillen Heizung über die gesamte Nutzungsdauer. Durch das Fehlen von beweglichen Teilen (ausgenommen Verteiler, Mengeneinstellungen, Ventile) ist der Wartungsaufwand bei Kühl- und Heizdeckensystemen als minimal zu bezeichnen.

Kühl- und Heizdeckensysteme werden vorzugsweise auch in hygienisch sensiblen Bauobjekten eingesetzt. Da es sich je nach Ausführung in der Regel um Systeme mit hohem Strahlungsanteil handelt, entsteht im Raum kaum Konvektion und damit sehr wenig staubaufwirbelnde Luftbewegung. Dies kommt der Raumlufthygiene in großem Maße zugute.
Gemäß VDI Richtlinie 6022, Raumlufttechnik, Raumluftqualität, Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte (VDI Lüftungsregeln) sind im Sinne dieser Richtlinie auch Komponenten der stillen Kühlung wie Kühldecken angesprochen.

In Tabelle 6, Checkliste für Hygienekontrolle, findet man in Bezug auf Kühldecken lediglich den folgenden Tätigkeitshinweis: Taupunktsensoren, Vorlaufleitungen, Regelkreise und Regelarmaturen sind alle 12 Monate auf Undichtigkeiten zu prüfen . Diese Komponenten sind jedoch Bestandteil jeder Heiz- und Kühlanlage und eher dem Wärmeverteilsystem zuzuordnen. Kälte-/Wärmeerzeuger für die Kälte-Wärmeversorgung der Heiz-/Kühldeckensysteme sind jedoch besonders zu betrachten und bedürfen sehr wohl einer Wartung. Es gelten die Vorgaben der Hersteller.

Wasser hat sich aufgrund seiner sehr hohen spezifischen Wärmekapazität als ein sehr guter Wärme- bzw. Kälteträger bewährt und wird in der Regel als Wärmetransportmittel in Heiz u. Kühldeckensystemen als Wärmetransportmedium eingesetzt. Die Qualität des Wassers in einer Heiz- u. Kühldecke hat maßgeblichen Anteil an die Langlebigkeit und Effizienz der gesamten Systemtechnik. Darüber hinaus hat auch die Druckhaltung zentrale Bedeutung. Hierbei gilt es die Herstellerangaben und u. a. nachstehende Normen, Regelwerke und Richtlinien zu beachten:

  • VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“ Blatt 1 + 2
  • BTGA Fachregel 3.003 „Geschlossene Wassergeführte Kalt-bzw. Kühlwasserkreisläufe-
  • zuverlässiger Betrieb unter wassertechnischen Aspekten“
  • DIN EN 12828 „Heizungsanlagen in Gebäuden- Planung von Warmwasser-Heizungsanlagen“
  • VDZ Leitfaden „Druckhaltung und Wasserbeschaffenheit von Heizungsanlagen
  • VDI 4708 „Druckhaltung, Entlüftung und Entgasung“

Ob und in welchem Umfang ein Schutz vor Korrosion vorgenommen werden muss, hängt im Wesentlichen von den verwendeten Werkstoffen der gesamten Anlage und der Beschaffenheit des Heiz-/ Kühlwassers ab.

Systemarten
Normen und Regelwerke für Kühl- und Heizdeckensysteme
DIN EN 14240 Lüftung von Gebäuden – Kühldecken – Prüfung und Bewertung
DIN EN 14037 An der Decke frei abgehängte Heiz- und Kühlflächen für Wasser
DIN EN 1264 Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung
VDI 2078

(Kühllastberechnung)

Berechnung von thermischen Lasten und Raumtemperaturen
DIN EN 12831 Heizsysteme in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast
VDI 6034 Raumkühlflächen-Planung, Bau und Betrieb
VDI 6031 Abnahmeprüfung von Raumkühlflächen
DIN EN ISO 7730 Gemäßigtes Umgebungsklima Ermittlung des PMV und des PPD und Beschreibung der Bedingungen für thermische Behaglichkeit (ISO 7730:1994)
DIN EN 15251 Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden – Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik
DIN EN 12828 Heizungsanlagen in Gebäuden. Planung und Installation von Warmwasser-Heizungsanlagen- gen. Anhang B (informativ) Thermische Behaglichkeit
DIN 18942-1

DIN 18942-100

Lehmbaustoffe, Teil 1: Begriffe

Lehmbaustoffe, Teil 100: Konformitätsnachweis

DIN 18945 Lehmsteine, Anforderungen und Prüfverfahren
DIN 18946 Lehmmauermörtel, Anforderungen und Prüfverfahren
DIN 18947 Lehmputzmörtel >3mm, Anforderungen und Prüfverfahren
DIN 18948 Lehmplatten, Anforderungen und Prüfverfahren
DIN 4726 Warmwasser-Flächenheizungen, Kunststoffrohr- und Verbundrohrleitungssysteme
DIN EN 16798-3 Lüftung von Nichtwohngebäuden-Leistungsanforderungen an Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme
DIN 1946-6 Erstellen eines Lüftungskonzepts
ATV DIN 18380 Heizungsanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen
DIN EN 14336 Heizungsanlagen in Gebäuden – Installation und Abnahme von Warmwasser-Heizungsanlagen
DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau
DIN 4109 Schallschutz im Hochbau
VDI 2073-2 Hydraulik in Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung
DIN 18202 Toleranzen im Hochbau
BTGA Fachregel

3.002

3.003

 

Druckprüfung und Spülung von Heizungsinstallationen

Geschlossene wassergeführte Kalt- bzw. Kühlwasserkreisläufe – Zuverlässiger Betrieb unter wassertechnischen Aspekten

Weitere wertvolle Hinweise und Informationen finden Sie in der Richtlinienreihe Kühlen und Heizen mit Deckensystemen.

Deckensysteme im Neubau

Welche Deckensysteme kann ich in meinem Neubauprojekt einsetzen? Hier finden Sie die Antwort.

Beitragsbild Homepage_KHS in der Modernisierung

Deckensysteme in der Modernisierung

Tipps zum nachträglichen Einbau eines Kühl- und Heizdeckensystems in bestehende Gebäude für Bauherren und Investoren.

BVF Infografik_Richtlinienreihe KHS_quer(1)

Richtlinienreihe Kühlen und Heizen mit Deckensystemen

Die Richtlinienreihe Kühl- und Heizdeckensysteme stellt übersichtlich die verschiedenen Systemarten sowie relevante Informationen dar.

FAQ

Häufig gestellte Fragen zu Flächenheiz- und -kühlsystemen.

Flächenheizungsfinder

Der Flächenheizungsfinder ermöglicht Bauherren, Planern, Handwerkern und Architekten aus dem vielfältigen Leistungsspektrum der Anbieter am Markt die Unternehmen herauszufiltern, die für ihr Bauvorhaben die entsprechenden Lösungen bieten. Von der Deckenkühlung bis zur Freiflächenheizung ist hier alles zu finden.

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