Die Fördermöglichkeiten für die Flächenheizung und Flächenkühlung sind seit 2020 so gut wie nie!
Zum 1.1.2023 wurden die bestehenden Förderprogramme für energetische Sanierung und den Neubau mit regenerativen Energien auf Basis des GEG 2023 überarbeitet. Welche Fördermöglichkeiten ergeben sich für Flächenheiz- und -kühlsysteme aus den aktuellen Austausch- und Förderprogrammen?
Auf den ersten Blick ist es ein Förderdschungel, bei genauerer Betrachtung jedoch zeigt sich, dass die Systeme der Flächenheizung und Flächenkühlung in drei Förderprogrammen berücksichtigt werden: der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für Einzelmaßnahmen bzw. Maßnahmenpakete und dem Steuerabzug bei energetischer Sanierung.
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme (BEG-EM)
Zum 01.01.2021 ist das BAFA Investitionsprogramm im der Bundesförderung für effiziente Gebäude aufgegangen und bietet im Paket mit einem Kesselaustausch eine Förderung von 20-45% der Investitionssumme an, in diesem Rahmen wird auch die Flächenheizung gefördert.
Gefördert werden sämtliche Maßnahmen zur Optimierung bestehender Heizungsanlagen in Bestandsgebäuden mit höchstens fünf Wohneinheiten bzw. bei Nichtwohngebäuden mit höchstens 1 000 Quadratmetern beheizter Fläche, mit denen die Energieeffizienz des Systems erhöht wird. Zu den Maßnahmen gehören
- der hydraulische Abgleich derHeizungsanlage inklusive der Einstellung der Heizkurve,
- im Fall einer Wärmepumpe auch
- der Einbau von Flächenheizungen … und von Wärmespeichern im Gebäude oder gebäudenah (auf dem Gebäudegrundstück)
- Mess-, Steuer- und
Zu den förderfähigen Kosten gehören neben den direkt mit der energetischen Sanierungsmaßnahme verbundenen Materialkosten jeweils auch die Kosten für den fachgerechten Einbau bzw. die Installation, die Kosten für die Inbetriebnahme von Anlagen, sowie die Kosten der zur Durchführung der Maßnahme erforderlichen Umfeldmaßnahmen…
Heizungsoptimierung Zuschuss 15% bei iSFP +5%
In Kombination mit innovativer Heizungstechnik (z.B. Wärmepumpe) +25%
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG-NWG)
Die Förderung erfolgt als Projektförderung auf Ausgabenbasis in Form der Anteilfinanzierung in Form eines Kredits mit Zinsverbilligung aus Bundesmitteln sowie Teilschuldenerlass aus Bundesmitteln
Förderfähige Kosten sind…die Kosten der energetischen Sanierungsmaßnahmen sowie die Kosten der mitgeförderten Umfeldmaßnahmen. Die im Einzelnen förderfähigen Maßnahmen werden im “Infoblatt zu den förderfähigen Maßnahmen und Leistungen“ konkretisiert. Nicht förderfähig sind die Kosten für den Ein- und Umbau und die Optimierung von mit Gas oder Heizöl betriebenen Wärmeerzeugern sowie der zugehörigen Umfeldmaßnahmen.
Die Beauftragung darf erst nach Beantragung starten.
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (BEG-WG)
Die im Einzelnen förderfähigen Maßnahmen werden im “Infoblatt zu den förderfähigen Maßnahmen und Leistungen“ konkretisiert, die auf den Internetseiten der Durchführer eingesehen werden kann. Nicht förderfähig sind die Kosten für den Ein- und Umbau und die Optimierung von mit Gas oder Heizöl betriebenen Wärmeerzeugern sowie der zugehörigen Umfeldmaßnahmen.
Wird die Maßnahme nicht durch ein Fachunternehmen durchgeführt (Eigenleistung), werden nur die direkt mit der energetischen Sanierungsmaßnahme verbundenen Materialkosten gefördert, wenn ein Energieeffizienz-Experte die fachgerechte Durchführung und die korrekte Angabe der Materialkosten mit dem Verwendungsnachweis bestätigt.
Förderanträge sind vor Vorhabenbeginn zu stellen.
Steuerabzug bei energetischer Sanierung
Die steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen bietet als “zweite Säule” der steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung eine Alternative zu den bestehenden Kredit- und Zuschussprogrammen. Mit ihr ist es möglich Aufwendungen energetischer Sanierungen ab 2020 für einen befristeten Zeitraum von 10 Jahren durch einen prozentualen Abzug von 20% über drei Jahre bis maximal 40.000 Euro pro Objekt von der Steuerschuld abzusetzen. Der Steuerabzug bei energetischer Sanierung, bspw. Optimierung bestehender Heizungsanlagen gilt, sofern diese älter als zwei Jahre sind. Förderfähig sind Einzelmaßnahmen, die auch von der KfW als förderfähig eingestuft sind, unter anderem die Flächenheizung und -kühlung. Die Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung gelten befristet für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2029. Die geplante Laufzeit von 10 Jahren schafft die Möglichkeit für die Branche der energetischen Gebäudesanierungen, sich auf die steigende Nachfrage nach energetischen Sanierungen einzustellen und entsprechende Kapazitäten aufbauen.
Die sich aus den Förderrichtlinien ergebenden Fördersätze und Konditionen hat das Ökozentrum NRW auf dieser Seite anschaulich zusammengefasst.
Fazit:
Die Flächenheizung ist immer die Basis eines Niedrigtemperatur-Heizsystems. Wärmepumpe und Brennwertkessel erreichen nur in Kombination mit der Flächenheizung die besten Wirkungsgrade und niedrigsten Betriebskosten. Darüber hinaus bietet diese Kombination auch die größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei der Inneneinrichtung und die beste thermische Behaglichkeit. Konsequenterweise werden daher Flächenheizungen und Flächenkühlungen im Rahmen der Förderprogramme stark berücksichtigt.
Linkliste:
BEG
Förderübersicht BEG
Übersicht Bundesförderung für effiziente Gebäude
Förderfähige Maßnahmen BEG Heizungsoptimierung
Häufige Fragen zum BEG
Übersicht BEG-Maßnahmen des Ökozentrum NRW
BAFA
https://www.bafa.de/DE/Energie/Heizen_mit_Erneuerbaren_Energien/Foerdervoraussetzungen/foerdervoraussetzungen_node.html
Heizen mit erneuerbaren Energien – Merkblatt zur den förderfähigen Kosten (Stand Apr. 2021)
KfW
https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Bundesf%C3%B6rderung-f%C3%BCr-effiziente-Geb%C3%A4ude/
Steuerabzug bei energetischer Sanierung
https://www.deutschland-machts-effizient.de/KAENEF/Redaktion/DE/Foerderprogramme/steuerliche-foerderung-fuer-energetische-gebaeudesanierung.html
Sonstiges
Förderwegweiser Energieeffizienz
Der hydraulische Abgleich.
Der hydraulische Abgleich ist jetzt Fördervoraussetzung!
Eine wichtige Voraussetzung für die einwandfreie Funktion und den energieeffizienten Betrieb einer Flächenheizung ist eine abgestimmte Hydraulik. Durch die Effizienzgewinne von bis zu 10% wird dadurch auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Seit 2020 ist der hydraulische Abgleich Fördervoraussetzung im BAFA-Förderprogramm.
Rund 2 Millionen Wohnungen sind allein in Nordrhein-Westfalen sanierungsbedürftig. Angesichts steigender Energiepreise sollte sich der Sanierer für eine Flächenheizung, also Fußboden-, Wand oder Deckenheizung, entscheiden, denn die wärmetechnische Modernisierung beginnt idealerweise bei der Heizungsanlage. Lediglich 11 Prozent der Gesamtkosten fallen hier an, können aber über 40 Prozent Energieeinsparung bringen.
Nur die Flächenheizung setzt die Niedrigtemperaturheiztechnik optimal um. Eine niedrige Vorlauftemperatur von max. 35 ° reicht problemlos aus, um große Heizflächen zu versorgen. Das Ministerium für Bauen und Wohnen empfiehlt die Flächenheizung auch aus diesem Grund. In Kombination mit den alternativen Energiequellen wie Umweltwärme aus Sonne, Luft oder Boden und die Brennwerttechnik lassen sich die Einspareffekte nochmals deutlich steigern.
Die Modernisierung einer Altbauwohnung ist die ideale Gelegenheit, durch eine Fußbodenheizung Wärmekomfort mit Werterhalt zu verbinden. Für die Althaussanierung sind spezielle Systeme für den nachträglichen Einbau entwickelt worden. Es kommen Rohrsysteme, Flächenheizelemente, Kapillarrohrsysteme und elektrische Heizleitungen bzw. Heizfolien zum Einsatz. Sie sind leichter, bedeuten also besonders für Holzbalkendecken keine übermäßige Belastung. Zudem fällt das Trockenverlegesystem erheblich niedriger aus. Die Maximalhöhe des Fußbodenaufbaus beträgt lediglich ca. 50 mm. Dünnschichtige Verbundsysteme benötigen nur 20 mm Aufbauhöhe. Die Trockenestrichplatten sind schnell und sauber verlegt. Unmittelbar nach dem Einbau lässt sich der “Klimaboden” bereits begehen. Die vorgefertigten Elemente sind optimal für eine stilvolle Sanierung. Das Ambiente alter Bausubstanz wird nicht durch störende Heizelemente beeinträchtigt. Hohe Räume werden nicht überflüssig beheizt.
Überhaupt wirtschaftet die Fußbodenheizung sparsam. Mit ihren speziellen Systemen für Renovierung und Modernisierung bietet die Flächenheizung und Flächenkühlung modernste Technik, die den Charme alter Häuser erhält und betont. Zudem lässt sie sich ideal mit vielen Belägen kombinieren: Parkett und Laminat ebenso wie keramische Fliesen oder Teppichboden.
Der Flächenheizungsfinder ermöglicht Bauherren, Planern, Handwerkern und Architekten aus dem vielfältigen Leistungsspektrum der Anbieter am Markt die Unternehmen herauszufiltern, die für ihr Bauvorhaben die entsprechenden Lösungen bieten.
Ob Modernisierung oder Neubau, Deckenkühlung oder Freiflächenheizung, hier finden Sie Systeme und Anbieter für Ihr Projekt!