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Tradition trifft modernes Bauen: ‚Rauchkuchlhaus‘ in Schliersee mit Roth Flächenheiz- und Kühlsystemen

‚Rauchkuchlhaus‘ in Schliersee
‚Rauchkuchlhaus‘ in Schliersee

In Schliersee entstand ein zukunftsweisendes Energiesparhaus, bei dessen Umsetzung die Bauherren eine ökologische und nachhaltige Bauweise anstrebten. Sie wollten ihr Haus in der Tradition der Region und gleichzeitig modern bauen. Das Original-Tacker-System und das ClimaComfort Panelsystem von Roth sind dabei wichtige Bestandteile des energieeffizienten Gesamtkonzepts. Neben der umweltfreundlichen Betriebsweise sorgen sie im Haus für den Komfort einer „Rundum-Behaglichkeit“.

Die Bauherrin verfolgte das Ziel, ein ‚Rauchkuchlhaus‘, wie sie es aus ihrer Kindheit kennt, mit einer sogenannten Rauchküche (Rauchkuchl) zu realisieren. Das Holzhaus verfügt nun über zentrale Funktionsbereiche aus Beton, die einen Küchenherd und einen Ofen mit Kaminabzug einschließen. Sie sind wie große wärmespendende Kamine, die sich durch das gesamte Gebäude bis zum Dach ziehen.

Der Architekt Helgo von Meier (VONMEIERMOHR Architekten GbR), Schondorf entwarf gemeinsam mit den Bauherren – Ehepaar Barbara Maurer und Robert Weber – das besondere Einfamilienhaus. Die Firma Grahammer Haustechnik, Schliersee übernahm die Bauleitung.

Andreas Kupfer, Fachberater von Roth, plante das Roth Flächen-Heiz- und Kühlsystem für das zweistöckige Haus.

Roth Flächen-Heiz- und Kühlsystem im ganzen Haus

‚Rauchkuchlhaus‘ in Schliersee
‚Rauchkuchlhaus‘ in Schliersee

Im Erdgeschoss, dessen Boden aus Beton besteht, sind rund 120 Quadratmeter Roth Original-Tacker-System mit 13 Heizkreisen installiert. Die Lastverteilschicht des Tacker-Systems besteht aus einem normgerechten Zementestrich. Als Wärme- und Trittschalldämmung dient die Verbundplatte. Die wasserführenden Rohre sorgen mit einer Länge von rund 1.200 Metern für eine angenehme Wärme im gesamten Erdgeschoss.

Die Roth Fußbodenheizung verlegte die Heizungsfirma Grahammer entsprechend einer computergenauen Berechnung mit der bewährten und montagefreundlichen Tackertechnik von Roth. Die Rohre des Roth Original-Tacker-Systems befestigte der Installateur mit Hilfe des Roth Original Tackers mit Klipsen auf der Verbundplatte. Das auf der Verbundplatte aufgedruckte Raster erleichtert die exakte Fixierung der Systemrohre. Anschließend wurde der Estrich aufgebracht – der gewünschte Bodenbelag konnte folgen.

Da im Obergeschoss ein 3,5 Zentimeter dicker Holzdielenboden verlegt werden sollte, nutzte der Heizungsbauer die Vorteile des ClimaComfort Panelsystems. Die Installation erfolgte an der Wand. Das ClimaComfort Panelsystem mit elf Heizkreisen kommt auf einer Fläche von 60 Quadratmetern zum Einsatz. Dort sind 850 Meter des fünfschichtigen X-PERT S5 Systemrohres integriert.

Der grundlegende Vorteil gegenüber der Fußbodenanwendung ist die erhöhte Leistungsdichte. Aufgrund der hohen Heiz- und Kühlleistung reichen selbst kleinere Wandflächen, um den Heiz- und Kühlbedarf abzudecken. Die Energiekosten sinken durch die großflächige Dimensionierung der Wärmeübergabe.

Somit ist im Vergleich zum Raumheizkörper ein effizienter und energiesparender Betrieb der Wärmeerzeuger möglich.

Das Bad im Obergeschoss ist mit dem Original-Tacker-System ausgestattet. Eine perfekte Kombination mit Fliesen.

Das Roth ClimaComfort Panelsystem im Detail

Das ClimaComfort Panelsystem verwandelt Böden, Wände und Decken in Neu- und Altbau in hocheffiziente und schnellreagierende Energieflächen zum Heizen und Kühlen. Roth bietet einen Plattentyp für alle Anwendungen. Bei maximalem Komfort werden Lager- und Installationsaufwand damit auf ein Minimum reduziert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wandheizkörpern sorgt das Roth ClimaComfort Panelsystem mit gleichmäßiger Strahlungswärme von allen Seiten im Winter für angenehmes Raumklima ohne Luftzirkulation. Im Sommer können die an Boden, Wand und/oder Decke angeschlossenen Flächen zur Kühlung genutzt werden. Nahezu die gesamte Raumumschließungsfläche kann zur Temperierung verwendet werden – für behagliches Raumklima in allen Jahreszeiten.

Werkstoffe, Verfahrens- und Produkttechnik sind so ausgewählt, dass der Energiebedarf (Heizen/Kühlen) extrem reduziert wird. Wegen seiner sparsamen Funktionsweise bis zu einer Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius für den Heizfall eignet es sich ideal für die Kombination mit Roth Wärmepumpen. Gepaart mit intelligenter Regelung ergeben sich enorme Energieeinsparpotenziale.

Freie Rohr- und Flächenbelegung – passt immer

Das Roth ClimaComfort Panelsystem ermöglicht einen individuellen Zuschnitt und somit eine der Raumgeometrie entsprechende vollflächige Aktivierung von Böden, Wänden, Decken und Raumschrägen. Über die stirnseitigen Zapfen der EPS-Platte ist eine formschlüssige Verlegung im Verbund möglich. Durch die freie Verlegung des Roth X-PERT S5 Systemrohres sind durchgehende Heiz- oder Kühlkreise ohne zusätzliche Kupplungen möglich. Die Formgebung des ClimaComfort Panels ermöglicht die Rohrmontage durch einfaches Einrasten des Systemrohres X-PERT S5. Zur kompakten Umlenkung des Rohres bietet Roth ein Kopfelement, das in die Systemplatte eingesteckt wird. Es erleichtert die Installation, da die Komponenten in der richtigen Position gehalten werden. Die Trockenbauweise sorgt für kurze Montagezeiten (keine Trocknungsphasen). Das fünfschichtige X-PERT S5 Systemrohr sorgt für eine schnelle Energieübertragung und eine homogene Energieverteilung.

Fraunhofer belegt Behaglichkeit

Das ClimaComfort Panel besteht aus einer EPS-Trägerplatte, die fest mit einem Aluminium-Wärmeleitblech verbunden ist. Es sorgt für eine besonders gleichmäßige und schnelle Übertragung der Heiz- oder Kühlenergie. Eine auf der DIN EN ISO 7730 basierende Studie des Fraunhofer Instituts (IBP) belegt positive Auswirkungen auf die Behaglichkeit bei Nutzung der Außenwände. Dadurch wird der Einfluss der Umgebungstemperatur vom Raumklima entkoppelt. Im Trockenbau kann mit üblicher Zusatzdämmung der Energiebedarf deutlich gesenkt werden. Die Studie ergibt auch, dass mit der Roth Temperierschürze die Störeinflüsse der Wärmebrücken und der Schimmelbildungsgefahr beispielsweise an Fensterlaibungen beseitigt werden. Bei größerem Energiebedarf können, neben dem Boden und den Wänden, auch die Decke belegt werden. Die Deckenbelegung ist bei Ausbau des Dachgeschosses sinnvoll. Besonders für die Kühlung ist der Einsatz des ClimaComfort Panelsystems an der Decke zu empfehlen.

Als erster Hersteller erfüllen die Roth Werke GmbH für ein Trockenbausystem zum Einsatz in Boden, Wand und Decke die „DIN-geprüft“-Qualitätskriterien nach dem neuen Zertifizierungsprogramm für Heiz- und Kühlsysteme. DIN CERTCO vergab das Zertifikat an Roth für das ClimaComfort Panelsystem.

Das Energiekonzept für das „Haus auf Pfählen“

Das gesamte Energiekonzept – von der Erdwärmeleitung bis zur Dämmung – stammt vom Bauherren Robert Weber. Er erforscht in seinem Beruf als Fahrzeugingenieur alternative Antriebswege für das Auto. Sein berufliches Wissen ließ er in die Planung seines Hauses einfließen. „Alle Teile des Energiekonzepts sind stark vernetzt und harmonieren miteinander“, so Weber.

In Bezug auf ein nachhaltiges Energiekonzept wurden 18 Energiepfähle 25 Meter tief in den weichen Boden des Grundstückes eingebracht. Die Pfähle benötigt man für den sicheren Stand des Hauses, da der Baugrund aus Seekreide besteht. Sie konnten darüber hinaus für den Einsatz der Geothermie genutzt werden. Dafür wurden Erdwärmesonden für die Sole-/Wasser-Wärmepumpe unter die Erde befördert. Auf diese Weise wird die Erdwärme für das Haus genutzt und über die Roth Flächenheizung verteilt.

Die Sonden wurden direkt in den Hohlraum der Eisenpfähle eingebaut. Für eine ausreichende Leistung müssen sie bis zu 15 Meter tief eingebracht sein. Jeder Meter erhöht die Leistungskraft zusätzlich.

Die Wände für das Haus entstanden in einer Schlierseer Zimmerei. Die hochwärmegedämmten Holzwände halten den Heizbedarf gering. Auf die Verwendung von Stahl wurde hier weitestgehend verzichtet. Die meisten Verbindungen sind aus Holz. Den Holzdiehlenboden laugten und ölten die Zimmerer, um einer vorzeitigen Alterung des Bodens entgegenzuwirken.

FAZIT

Für die Bauherren ging der Traum vom energieeffizienten und umweltfreundlichen Wohnen in Erfüllung. Es entstand ein modernes Energiesparhaus mit einer ökologischen und nachhaltigen Bauweise. Dazu beigetragen hat die Fußboden- und Wandheizung von Roth. Durch die Systeme können niedrigere Systemtemperaturen genutzt werden.

Die Bauherren sind glücklich: „Wir fühlen uns sehr wohl in unserem Rauchkuchlhaus. Für uns verbinden sich hier Tradition und Moderne.“ Das Haus hat einen rustikalen Stil und ist gleichzeitig auf dem neuesten haustechnischen Stand. Mit seiner Schlichtheit gleicht die Fassade aus Lärchenholz den alten bäuerlichen Scheunen und Fischerhütten am Schliersee.

Die Journalistin Sabine Reeh erhielt für die Filmreihe „Traumhäuser“ den bayerischen Architekturpreis 2009. Die Sendung „Ein Haus auf Pfählen“ ist Teil der Serie und stellt das Rauchkuchlhaus vor. Mehr Informationen sind auf www.roth-werke.de oder www.br-online.de erhältlich.

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