Bürogebäude im „BayWa-Areal Zwanzig Zwanzig“ mit aquatherm black system ausgestattet
Wohnen, leben, arbeiten – dies verbindet das „BayWa-Areal Zwanzig Zwanzig“ in Ludwigsburg. In den vergangenen vier Jahren verwandelte das Wohnbauunternehmen Strenger das ehemalige Firmengrundstück der BayWa AG in ein modernes Stadtquartier.
Fünf Wohnhäuser mit insgesamt 113 Wohnungen sowie zwei Bürogebäude sind in der Ludwigsburger Weststadt entstanden. Der Quartiersname verbindet die Geschichte des internationalen Energie-, Agrar- und Bauunternehmens BayWa mit dem Fertigstellungstermin des Wohnkomplexes im Jahr 2020. Ein Quartiersplatz grenzt die Wohngebäude von den Gewerbeflächen ab, in denen sich Dienstleister und Start-Ups angesiedelt haben. Für die Firmen liegen die Vorteile des Areals auf der Hand: Logistisch überzeugt es durch die gute Anbindung an den Ludwigsburger Hauptbahnhof, die Innenstadt sowie die Autobahn; das durchdachte architektonische Konzept ist nicht nur nachhaltig und ressourcenschonend, sondern besticht durch seine Architektur.
So zum Beispiel das Bürogebäude 2: Auf rund 9000 Quadratmetern auf drei Stockwerken und mit einem KfW-55-Standard sind Büroflächen von 200 bis 3000 Quadratmetern entstanden. Je nach Mieterbedarf können diese individuell aufgeteilt werden – vom Großraumbüro bis hin zu Einzelbüros ist alles möglich. Der Bauherr legte Wert auf gesunde Baustoffe sowie begrünte Fassaden und Flachdächer. Bike-Sharing sorgt auf kurzen Strecken für eine gesunde und kostenneutrale Fortbewegungsmöglichkeit. Zudem sollten die Kosten für die Beheizung und Kühlung der Räume so gering wie möglich sein – ohne Komfort einzubüßen. Deshalb plante Michael Engelhart, Geschäftsführer des Planungsbüros Engelhart in Weißenhorn, das Flächenheiz- und Kühlsystem aquatherm black system in einer gelochten Akustikdecke ein. „Ich kenne das System bereits seit einigen Jahren und setze es immer wieder gerne ein, zum Beispiel auch in meinen eigenen Büroräumen“, so Michael Engelhart. „Gründe sind zum Beispiel die schnellere und leichtere Montage als bei anderen Systemen und die einfache Technik.“
18 % Energieeinsparung durch Wärmestrahlung
Im BayWa-Bürogebäude gab es einige Herausforderungen, die im Bereich Beheizung und Kühlung gelöst werden mussten. „Die Vielzahl an – teilweise kleinen – Räumen erschwerte die Planung“, sagt Michael Engelhart. „Zahlreiche Räume sollten außerdem konstant 24 Grad Celsius aufweisen, da sie als Behandlungszimmer genutzt werden. Deshalb müssen hohe Heizlasten abgedeckt werden. Zusammen mit der Planungsunterstützung von aquatherm gelang es, alle Anforderungen zu erfüllen.“
aquatherm black system aus dem korrosionsresistenten Kunststoff Polypropylen erwärmt nicht die Luft, sondern den Boden, die Wände, die Möbel – alles, was sich in den Räumen befindet. Dazu wird das System in die Decke verlegt und erwärmt diese sanft auf Oberflächentemperaturen von bis zu 26 °C. Die Energie wird nun als Wärmestrahlung in den Raum abgegeben. Dort, wo die Wärmestrahlung auf Gegenstände trifft, werden diese erwärmt. Die gemessene Lufttemperatur kann bei dieser Art von Beheizung aufgrund der gleichmäßigen Wärmestrahlung der Raumumfassungsflächen ca. 3°C niedriger liegen als bei Konvektionsheizungen – das Thermometer zeigt 20 °C und es fühlt sich an wie 23 °C. Dies fördert das Wohlbefinden und spart auch noch rund 18 % Energie.
Der Einbau in der Decke bietet auch für die passive Kühlung systemische Vorteile: Anders als bei herkömmlichen Klimaanlagen, die die Wärme durch Ventilationsbetrieb mit Luftbewegung aus dem Raum entziehen, führen Klimadecken die Kühllast überwiegend mittels Strahlung aus dem Raum ab. Zugluft ist mit Ausnahme des teils hygienisch notwendigen Luftwechsels durch diesen Prozess ausgeschlossen bzw. wird auf ein Mindestmaß reduziert.
Hohe Heiz- und Kühlleistungen
Durch den geringen Verlegeabstand der Registerrohre und der dadurch erzielten quadratmeterbezogenen hohen Flächendichte kann aquatherm black system mit niedrigeren Vorlauftemperaturen als konventionelle Heiz- bzw. höheren Vorlauftemperaturen als andere Kühlsysteme betrieben werden. Dies ermöglicht in Verbindung mit seiner schnellen Reaktionsfähigkeit einen besonders effizienten und energiesparenden Betrieb unter wechselnden Bedingungen.
Polypropylen – ein Beiprodukt der Rohölverarbeitung – ist einer der beiden wichtigsten Standardkunststoffe. Durch Lebenszyklusanalysen gemäß ISO 14040 werden die Auswirkungen der Rohstoffherstellung auf die Umwelt untersucht. Studien belegen deutlich geringere CO2-Emissionen von Polypropylen-Rohren im Vergleich zu anderen Rohmaterialien, speziell Stahl. aquatherm mit Hauptsitz in Attendorn verarbeitet diesen Rohstoff, der sich durch lange Lebensdauer und sehr gute Umweltverträglichkeit und Wiederverwertbarkeit auszeichnet, bereits seit rund 50 Jahren. Die aus dem Wirtschafts- und Produktionsprozess anfallenden Kunststoffabfälle werden zum Großteil intern recycelt und partiell zu neuen Produkten verarbeitet.
Installiert wurde das System von der Artukovic Akustikdecken GmbH in Stuttgart. Für Geschäftsführerin Diana Artukovic war es das erste Projekt mit einem Produkt aus dem Hause aquatherm. „Wir kannten aquatherm black system bislang nicht und hatten zunächst Bedenken beim Einbau des Systems“, erklärt sie. „Allerdings hat uns das Flächenheiz- und Kühlsystem innerhalb kürzester Zeit überzeugt: Die Verarbeitung des Materials Polypropylen haben wir dank Unterstützung von aquatherm sehr schnell gelernt und besonders die Geschwindigkeit der Montage hat uns begeistert. Wir freuen uns schon auf weitere gemeinsame Projekte!“